Das Glaukom bezeichnet eine Gruppe heterogener Erkrankungen, die zu einer chronisch-progredienten Optikusatrophie mit charakteristischen Gesichtsfelddefekten führt. Klingt kompliziert, ist es leider auch.
Die meisten Menschen kennen das Glaukom als „grünen Star“, was aber nur zu Verwechselung mit dem „grauen Star“ führt und damit nichts zu tun hat. Beim Glaukom kommt es im schlimmsten Fall zu Gesichtsfeldverlusten, d.h. im Blickfeld eines Auges fehlende einige Bereiche (siehe Bild). Ursache dafür sind Nervenfaserdefekte im Bereich der Papille, also da, wo die Nerven, Gefäße etc. aus dem Auge führen. Wenn es an der Papille zu Druckstellen und Schäden an den Nerven kommt, werden die Reize nicht mehr zum Gehirn weitergeleitet. Ähnlich einem Gartenschlauch der an der Hausecke zu stark geknickt/gestaucht wird.
Der erhöhte Augeninnendruck (IOD= Intra Okkular Druck) ist dabei einer von mehrern Faktoren.
Das Glaukom ist die 3. häufigste Erblindungsursache in Deutschland (15-20% aller Blinden durch Glaukom). 8 Mio Deutsche haben ein erhöhtes Risiko am Glaukom zu erkranken, 800.000 davon sind bereits erkrankt und 80.000 davon müssen mit Erblindung rechnen, wenn das Glaukom nicht rechtzeitig diagnostiziert wird. Daher ist eine Früherkennung sehr wichtig.
Einflussfaktoren sind Alkohol, Alter, Nikotin, einige Medikamente, Vererbung, Blutdruck und (kein Scherz) Krawatten, wenn sie dauerhaft zu eng gebunden sind.
Untersucht werden sollte jeder:
ab dem 40. Lebensjahr (über 60. Lebensjahr = 6-faches Risiko)
wenn jemand in der Verwandschaft 1. Grades am Glaukom erkrankt ist
bei langfristiger Einnahme von Cortison und blutdrucksteigernden Medikamenten
bei Diabetes, Hypertonie, hohe Kurzsichtigkeit oder starke Weitsichtigkeit
Patient mit intravitrealen Injektionen (VGEF Hemmern bei AMD)
mit regelmäßig erhöhten Augeninnendruck (>21mmHg)
Wenn ein Glaukom frühzeitig vom Augenarzt diagnostiert wird
Hinweis: Eine genaue Diagnose kann und wird hier nur ein Augenarzt ermitteln.